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Im Fürst-Pückler-Park Bad Muskau fehlen
zumeist aufgrund von Zerstörungen im zweiten Weltkrieg viele Kleinarchitektur.
Dies war für uns Anlaß, den historischen Gebäudetypus
des Pavillons zeitgenössisch zu interpretieren: Raumstrukturen zu
entwickeln, die Standorte von Ferne markieren und somit den Parkraum gliedern,
die einen intimen, geschützten Raum in der offenen Landschaft formen
und als Wahrnehmungsgerät die Erfahrung der Landschaft verändern
und intensivieren.
Zu Beginn des Seminars haben die Studenten sich zunächst mit Positionen
zeitgenössischer Künstler befaßt, um sich mit modernen
Raumkonzepten auseinanderzusetzen. Anschließend galt es, ein Thema
und Konzept für einen Pavillon zu entwickeln, das erst in einem darauf
folgenden Schritt eine konkrete Form und Position erhielt. Die weitere
Entwurfsarbeit erfolgt zum Teil direkt vor Ort. Im Rahmen eines dreitägigen
Workshops wurden 7 Pavillonstandorte genau untersucht und die Gestaltungsideen
erprobt und weiterentwickelt.
Die entworfenen Pavillons artikulieren Blickachsen, bieten verschiedene
Ruhemöglichkeiten im Sitzen, Liegen und geneigtem Stehen, thematisieren
die Tageszeit, Licht und Schatten, die Künstlichkeit der Parklandschaft
und die Bewegung des Betrachters. Andere Entwürfe übertragen
die ehemalige Badeeinrichtungen in reduzierter Form in die Pavillons,
thematisieren die Elemente Luft, Wasser und Erde oder das Wechselspiel
von Sehen und gesehen werden.
Von den Projekten wurden 7 ausgewählt und als temporäre Bauwerke
von den Studenten selber realisiert. Sie wurden an den Standorten ehemaliger
Pavillons im Juli 2001 im Badepark von Bad Muskau errichtet und sind dort
bis Ende Oktober zu besichtigen.
Entwurfstudio an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus
| 2. Semester | Sommersemester 2001
Betreuung Entwurf: Philipp Oswalt mit Alexander Römer (Tutor)
Betreuung Landschaftsarchitektur und Denkmalpflege: Katrin Schulze, Falk
Lorenz
Betreuung Baukonstruktion und Tragwerk: Karen Eisenloeffel, Ralf Hoth,
Holger Frielingsdorf
Studenten: Alexander Couppis, Manuel Fröhlich, Stefan Giese, Christian
Hoogendijk, Susanne Janitzky, Susann Jentsch, Lutz Knittel, Oliver Krause,
Grit Kundler, Lorenz Lachauer, Siefried Mamat, Christian Marx, Julian
Mertel, Florian Meyer zu Schwabedissen, Pascal Heinz, Christian Ristau,
Inka Schmüser, Larry Schneider, Enrico Schreck, Katrin Wilde, Andreas
Winde, Tiziana Feighofen, Robert Wolff
Mitarbeit bei der Herstellung: Handwerkskammer Cottbus, Zentralwerkstätten
der BTU Cottbus, Jugendprojektes Turmvilla Bad Muskau, Stiftung Fürst-Pückler-Park
Bad Muskau
Budget: 20.000,- DM für Materialkosten, finanziert von der Stiftung
Fürst-Pückler-Park Bad Muskau. |