Gedenkstätte Mittelbau-Dora

 
Bilder:     1   2   3   4   5   6   7   8     Text   Projekte   Download [PDF]

 
Mittelbau Dora als Ort der Produktion der V1 und V2 war ein Konzentrationslager, das in besonderem Maße mit der zivilen Welt verschränkt war. Zivilisten arbeiteten gemeinsam mit Häftlingen im Lager und seinen Außenstellen, das Sterbelager des KZ befand sich in der Stadt Nordhausen. Leitidee des Entwurfs ist es, diese Verflechtung bei der Neugestaltung in zweifacher Weise zu verdeutlichen:

A) Zum einen wird der Verlauf der ehemaligen Bahntrassen mittels leicht abgesenkter Kiesflächen großräumig markiert. Dies soll auch außerhalb des Wettbewerbsgebiets in den Außenlagern geschehen. Mit dieser einfachen Maßnahme wird das Gesamtsystem der ehemaligen "Mittelwerke" und seine Vernetzung mit der Umwelt verdeutlicht, die inhaltlich problematische Begrenzung auf das Lager Mittelbau-Dora wird aufgehoben. Bei der Zufahrt nach Dora bildet die überschneidung der Kiesbänder mit der Lagerstraße am Eingang zum einstigen Konzentrationslager eine auch für den Autofahrer deutlich wahrnehmbare Schwelle.
B) Das neu zu errichtende Lern- und Dokumentationszentrums ist als Wahrnehmungsapparat konzipiert, welches eine Blickbeziehung zwischen dem Häftlingslager Mittelbau-Dora, den Stolleneingängen und der Stadt Nordhausen fomuliert.

Mit beiden Maßnahmen wird die zur Zeit abseits gelegene Gedenkstätte in ihr Umfeld rückgebunden und wichtige zeithistorische Beziehungen verdeutlicht.



Wettbewerb Mittelbau-Dora | Thüringen | 2000

Philipp Oswalt (Architekt), Stefanie Oswalt (Historikerin), Stefan Tischer (Landschaftsarchitekt) Homepage
Mitarbeiter: Achim Bode, Florian Boxberg, Florian Kessel, Christoph Kühn (Recherche)