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Die drei Lagerbereiche
"Stammlager", "Jugendlager" sowie "Siemenslager"
bilden die Kernbereiche der Gedenkstätte und werden durch die Aufforstung
von Waldkanten räumlich gefaßt.
Im ehemaligen Stammlager wird nach Entfernung eines Großteils der
nach 1945 entstandenen Bauten und Vegetation von Freiwilligen nach Fundamentresten
der KZ-Baracken gegraben. Dieser über 20 Jahre dauernde Grabungsprozeß
wird durch das enstehende Borderelief und evtl. freigelegte Fundamentreste
den Grundriß des Lagers nachzeichnen. Zu Beginn der Arbeiten wird
ein Schlackeberg aufgeschüttet, mit dessen Schlacke der Boden in den
Bereichen bedeckt wird, in denen die Grabungsarbeiten abgeschlossen sind.
Mit dem Fortschreiten der Grabungsarbeiten schrumpft der Schlackeberg, bis
er bei deren Abschluß ganz verschwunden ist.
Da die Spuren des ehemaligen Jugendlagers völlig verwischt sind, sieht
der Entwurf für dieses Gebiet eine andere Form des Gedenkens vor: Ein
Blumenfeld erinnert in seiner fragilen und temporären Schönheit
an das Schicksal der Opfer und zeigt zugleich die Ausdehnung des ehemaligen
Lagers. Als Spuren der Nutzung des Geländes durch die Rote Armee bleiben
die von ihr errichteten Erdwälle erhalten. Das Gelände des ehemaligen
"Vernichtungslagers" wird aus dieser Fläche ausgespart, hier
finden weitere Grabungen nach Resten aus der NS-Zeit statt.
1. Preis, Landschaftsplanerischer Wettbewerb | Ravensbrück | 1998
Philipp Oswalt (Architekt), Stefan Tischer (Landschaftsarchitekt) Homepage,
Stefanie Brauer (Historikerin)
Mitarbeit: Achim Bode, Christian Henke, Clemens Lutz, Stephan Renner, Ines
Rudolph
Modell: Petra Schrever
Fotografie: Jacob v. Dohnanyi
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