|
Die landschaftlichen
Strukturen der Region werden gestärkt und bilden die Basis für
neue Siedlungsentwicklungen. Der stark zerklüftete und von Infrastrukturen
zerschnittene Stadtwald südlich des Mains wird durch Aufforstungen
in seiner Fläche verdoppelt. Insuläre Einfügungen von Nutzungen
wie Erholung, Sport, temporäres Wohnen, Freilichtkino usw. âurbanisierenÔ
den Wald. Für das von einer argraischen Feldstruktur geprägte
Gebiet zwischen Main und Taunus wird hingegen das Prinzip des Flickenteppichs
zum Ausgangpunkt der Besiedlung. Jedes Feld erhält eine eigene Nutzung
und Landschafts- bzw. Bebauungstypologie, so daß ein dichter und komplexer
urbaner und landschaftlicher Teppich entsteht.
Frischluftschneisen und Landschaftsbänder schaffen großräumige
Verbindungen und Blickbeziehungen, die von herkömmlicher Bebauung freigehalten
werden. Die bestehenden Infrastrukturbänder der Autobahnen werden mit
spezifischen Themen programmatisch wie gestalterisch entwickelt. Durch die
Schaffung radialer Verbindungen entsteht ein polyzentrisches Netz öffentlichen
Nahverkehrs, das die vielfältigen Siedlungsstrukturen der Region miteinander
verflechtet.
Die Transplantation von Aktivitäten kurieren in einer Art homöopathischer
Eigenblutbehandlung die programmatischen Defizite in der Region und vitalisieren
die bislang monofunktionalen Enklaven. Die Transplantation der Programme
bietet dabei die Chance ihrer Neuinterpretation.
Workshop der Akademie der Architektenkammer Hessen | 1998
Philipp Oswalt, Klaus Overmeyer, Anett Eisen-Joppien, Albert Dietz
Mitarbeiter: Stephanie von Deister und Bernhard Heidberg
Ausgestellt im Deutschen Architektur Museum Frankfurt Main im Rahmen der
Ausstellung Maßstabssprung | 1998 - 1999
|